Hautbois de Retz

geb. 22. April 1995
Wallach
Rasse: Franz. Traber
Vater: Istraeki
Mutter: Toscane de Retz
Vater der Mutter: Ura

 


Verdankungen

Tierschutzbund Zürich, Voll-Pate


Hautbois' Geschichte

Hautbois de Retz entstammt der französischen Trabrennpferdezucht und lief bis zu seinem 7. Lebensjahr Trabrennen in Frankreich. Nach seinem Verkauf in die Schweiz wurde er weitere 3 Jahre als Trabrennpferd auf Schweizer Rennplätzen eingesetzt.
Im Dezember 2005 erreichte Stinah der Hilferuf, dass Hautbois de Retz – zusammen mit seinen beiden Trabrennpferde-Kollegen Idarac und Just du Closet – beim Schlachter angemeldet sei. Dieser würde die drei abholen, sobald er Zeit hätte. Offenbar erfüllten alle drei die vom Eigentümer in sie gesetzten Hoffnungen nicht oder nicht mehr, sprich: Sie waren in den Rennen nicht schnell genug, um auf den vordersten Plätzen klassiert zu werden. Obwohl gesund war durch dieses „Unvermögen“ ihr Schicksal besiegelt, sie wurden zu blossen Kostenposten und somit war ihr Weiterleben wertlos. 
Stinah versuchte in der gebotenen Eile im Rahmen ihrer Tiervermittlungsaufgabe geeignete Lebensplätze zu finden, was aber angesichts der sehr kurzen für eine Platzierung zur Verfügung stehenden Zeit und der Tatsache, dass Traber in frühster Kindheit (bereits mit 1,5 Jahren) einzig aufs Traben getrimmt werden, also keine anderweitige Ausbildung erfahren, nicht gelang. Als das Zeitlimit auslief übernahm Stinah unter Aufbringen sämtlicher finanzieller Ressourcen die drei, um ihnen die Chance auf ein pferdegerechtes Dasein zu bieten.
Hautbois de Retz zeigte sich anfänglich den Menschen gegenüber äusserst misstrauisch und ängstlich. Mehrere Monate Weidehaltung im Herdenverband ohne menschliche Erwartungshaltung und aufs Minimum, nämlich die Grundersorgung, reduzierter Einflussnahme haben dazu geführt, dass er zwar noch vorsichtiges, aber anwachsendes Vertrauen gegenüber dem Menschen aufbauen konnte. Mittlerweile hat er ein beachtliches Selbstbewusstsein entwickelt und im Verhältnis zur Anfangsphase eine innere Ruhe gefunden, die jenen, die ihn seit Beginn kennen, grosse Entlastung bringt. Denn ein Lebewesen immer wieder in Angstzuständen und mit dem steten Ausdruck von Besorgnis zu sehen, kostet Energie und erschwert die täglichen Verrichtungen, die selbst dann unerlässlich sind, wenn man zur Genesung auf möglichst Vieles verzichtet. 
Sobald es Hautbois de Retz’ Verfassung und Stinahs finanzielle Mittel zulassen, wird er eine auf seine Möglichkeiten und Stärken zugeschnittene Zusammenarbeit mit dem Menschen erlernen dürfen in der Hoffnung, dass er seine nun anstehenden besten Jahre an einem Lebensplatz verbringen darf, an welchem man sein zartes Wesen kombiniert mit seinem kämpferischen Stolz zu schätzen weiss.
Er lebt heute zusammen mit seinen Kameraden Just du Closet und Idarac sowie weiteren Stiftungspferden in einer grosszügigen Offenstallanlage mit ganzjährigem Weidegang.